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Regionalkonsultation von Pax Christi International in Zentralafrika

20. Feb 2007

Die 4. Regionalkonsultation von "Pax Christi Grosse Seen" und Pax Christi International (PCI) findet vom 17. bis 22 Februar 2007 in Kigali, der Hauptstadt Ruandas statt. Sie führt etwa 60 Delegierte aus Ruanda, Burundi und der DR Kongo zusammen sowie einige Internationale von PCI, darunter Dr. Reinhard J. Voss, Generalsekretär der deutschen Sektion…

Das Netzwerk Grosse Seen von PCI hat sich seit 2003 drei Mal in Bukavu, Kinshasa und Bujumbura (Burundi) getroffen und sich zum Ziel gesetzt, eine Kultur dauerhaften Friedens, eine Spiritualität und Praxis der Gewaltfreiheit sowie einen Versöhnungsprozess zwischen den drei Ländern voran zu bringen.

Die 4. Regionalkonsultation wurde am Sonntag, dem 18.2. mit einem Besuch im zentralen Gedächtnisstätte des Völkermordes in Kigali mit einem anschließenden feierlichen Gottesdienst in der Kathedrale unter Leitung von Pax Christi-Vizepräsident Erzbischof Monsegwo aus der DR Kongo (Diözese Kisangani) eröffnet. Dies war ein starkes Zeichen des Versöhnungsprozesses, der in der vollbesetzten Kirche mit großem Beifall bedacht wurde.
Teilnehmende sind vor allem VertreterInnen aus den drei Ländern des französischsprachigen Zentralafrika. Die vorangegangene Periode der Kriege brachte der Region mehr als 4 Millionen Tote und weiteren Millionen Flüchtlinge.

Am Montag startete die Konferenz mit einer Debatte der vorliegenden "Erklärung von Kigali". Darin wird die Situation in der Region als relativ hoffnungsvoll beschrieben im Hinblick auf Demokratisierungs- und Versöhnungschancen sowie die regionale Stabilität. Diese kann aufbauen auf einem internationalen Stabilitätspakt, der zwischen den Ländern ganz Zentralafrikas vor kurzem unter UN-Regie zustande kam. Die Teilnehmenden sind sich aber auch der ungeheuren Probleme aller drei Länder beim Aufbau von Wirtschaft, Demokratie, Rechtssystem, Sicherheitskräften und der Reintegration von Flüchtlingen sowie früherer Milizen bewusst.

PCI und das Netzwerk Grosse Seen fordern und erhoffen sich deshalb von den Regierungen Anstrengungen in Richtung Frieden und Stabilität, Demokratie und gute Regierungsführung, regionale Integration sowie im sozialen und humanitären Bereich.
Ein Aktionsplan 2007-2010 wird im Laufe der Konsultation erarbeitet, der u.a. folgende Schwerpunkte für die Arbeit von Pax Christi in der Region setzt: Politische und staatsbürgerliche Bildungsarbeit, Versöhnungsanstrengungen und Friedensaufbau, Hilfen bei der Demobilisierung und Wiedereingliederung, Friedenserziehung und Engagement für die Menschenrechte sowie insbesondere auch die Gleichstellung von Frauen. Getragen wird er Aktionsplan von mehreren Dutzend Pax Christi-Gruppen und befreundeten Organisationen.

Die Konsultation endet am Donnerstag, den 22. Februar 2007. Reinhard Voß wird anschließend noch die Gelegenheit haben, einige Gruppen in den drei Ländern zu besuchen. Im Mittelpunkt steht die Beratung über eine Projektunterstützung in der Stadt und Region von Bukavu im kongolesischen Suedkivu an der Grenze zu Ruanda und Burundi.